Kößlarn
Geschichte
Die Siedlung Kößlarn entwickelte sich im Spätmittelalter
aufgrund einer großen
Wallfahrt, die zu dem 1364 in der Nähe des Kößlhofs aufgefundenen
Gnadenbild
einsetzte. Bei dieser ehemaligen Einöde, die als Hofanlage am Südrand
des Marktes
noch besteht, entstand um 1400 die Wallfahrtskirche mit Ihren ältesten
Teilen und
wohl seit dem 15. Jahrhundert die Handwerkersiedlung zu beiden Seiten der
Strasse,
meist Blockbauten mit Flachsatteldächern. Bereits 1488 wird Kößlarn
als herzoglicher
Markt genannt.
Die Wallfahrt war zu dieser Zeit die größte Marienwallfahrt Niederbayerns, der am Wallfahrtsort aufblühende Verkehr und Warenumschlag zog Händler, Handwerker und Gastwirte an, die ansässig wurden.
Die von den Aldersbacher Zisterziensern betreute Kirche war bereits im 15. und frühen 16. Jahrhundert weiter ausgebaut und mit einem geschlossenen Befestigungsring mit Mauer, Wehrgang und vier Toren umgeben worden. Diese wurde ab 1469 u. a von den Baumeistern Michael Sallinger und Hans Wechselperger errichtet. Sie diente dem Gnadenbild, den Kirchenschätzen wie auch den Bewohnern des sonst unbefestigten Marktes als Schutz.
Zur der Baugruppe gehörten, an die Befestigungsanlage angebunden, von Anfang an der Pfarrhof, ein großes Benefiziatenhaus, ein Schul- und Mesnerhaus, sowie die beiden Torhäuser, die weiteren Benefiziaten als Wohnung dienten.
Kirchenmuseum
Die Stellung und Bedeutung Kößlarns als Marienwallfahrtsort spiegelt
sich in Umfang
und Qualität der überkommenen Kunstschätze wider.
Die Kirche mit Ihrer Innenausstattung, die Wallfahrtsdevotionalien, vasa sacra, Paramente, Prozessionsstangen, Plastiken und Gemälde sind von hoher Qualität. Herausragende Ausstellungsobjekte sind ein Palmesel von 1481, ein Meßgewand aus der gleichen Epoche, ein barockes Krippenwerk aus der Schwanthalerwerkstatt und vieles mehr.
In den historischen Räumen der Kirchhofbefestigung bietet sich die einzigartige Gelegenheit, im Kontext der baulichen Zeugnisse Geschichte und Entwicklung der Wallfahrt und des Marktes Kößlarn darzustellen.
Als zweiter Strang lassen sich anhand der hochkarätigen Exponate wichtige Stationen des Kirchenjahres darstellen, die bis heute Kößlarn nicht nur als kunst- und kulturhistorisches Zentrum, sondern auch als spirituellen Mittelpunkt eines lebendigen Gemeindelebens wirksam sein läßt.
So sind viele Exponate weiterhin bei den Kirchenfesten an Ostern, Fronleichnam, Erntedank und in der Weihnachtszeit eingebunden.
Bei der Wallfahrt ergeben sich durch den seit 2004 eingerichteten Europäischen
Pilgerweg der „via nova“ neue Anknüpfungspunkte in Fortführung
einer mehr als 600-
jährigen Wallfahrtsgeschichte.
Wandern in/um Kößlarn
Erkunden Sie die vielfältigen Wanderwege in und um Kößlarn. Der Grafenwald steht zu Ihrer Verfügung und auch vielfältige Wanderwege die bis nach Bad Griesbach und auch Bad Birnbach führen. Wandern in Kößlarn – ein Erlebnis!